Hexenfreitag
Mit einer besonderen Tradition kann das Faschingskomitee am „gschmalznen Freitag“, dem Freitag vor dem Faschingswochenende, aufwarten. An diesem Tag ziehen die Frauen des Orts als Hexen verkleidet durch die Schmidmühlen. Begründet wurde diese Tradition bereits im Jahre 1969. In der Vereinschronik des Faschingskomitees ist dazu zu lesen: „Eine größere Anzahl fürchterlicher Hexen machte am Nachmittage des 14.2.69 den Markt unsicher. Sie machten nicht Halt vor den Männern, die sie auf den Straßen und in den Wirtshäusern antrafen. Selbst unser verehrter Herr Bürgermeister war vor ihnen nicht sicher. Mit schauerlichem Geheule drangen sie in die Hochzeitsgesellschaft Frankerl ein und zerrten den armen Brautvater im Espachsaal hin und her, um ihm zum Schluss einen nahrhaften Orden umzuhängen. Die hereinbrechende Nacht verschluckte endlich den Spuk, der bestimmt ganz gruslig war."
Aus den 14 Hexen beim ersten Mal sind nunmehr über 50 geworden, die durch den Markt ziehen und so ihre Lebensfreude und Begeisterung für den Fasching, aber auch ihre Unabhängigkeit von der Männerwelt demonstrieren. Dabei kennen die Hexen keine Altersgrenzen, um miteinander fröhlich zu sein. Gardemädchen ebenso wie Frauen, die bereits zum 20. Male dieser Tradition folgen, sind akzeptierte Mitglieder dieser Gemeinschaft. Das närrische Hexentreiben in Schmidmühlen wird seit einiger Zeit in den Nachbargemeinden nachgeahmt, doch der Ursprung dieses Brauchs liegt in Schmidmühlen, wie die Vereinschronik beweist.