Lustige Weiber  vom Vilstal!!!

Am "Unsinnigen Donnerstag" schon haben die Frauen beim Weiberfasching Großeinsatz. Keine "männliche Krawatte ist vor ihnen sicher.

Durch ein kräftiges Frühstück gestärkt ziehen die Damen als Clowns oder Harlekine verkleidet lärmend und kreischend los - allen voran, wie sollte es auch anders sein, die Präsidentin des Faschingskomitees Marlene Stadlmann.

Zuerst geht es in die Schule. Die Krawatten der Lehrer werden "eleminiert" und für die Kinder gibt es Bonbons, die nicht zu sparsam verteilt werden. Danach statten die holden Weiblichkeiten natürlich auch dem Bürgermeister im Rathaus einen Besuch ab. Dieser findet heuer schon am Vormittag ab ca. 9.00 Uhr statt, da sie auch die Krawatte vom Ministerpräsidenten Stäuber nicht verschonen wollen und daher auf München fahren müssen.  Weiter geht es dann durch den ganzen Markt, in den Kindergarten und zum Herrn Dekan, zu den Bänkern und Ärzten, zu Geschäftsleuten, in die Apotheken und Supermärkten. Auch dem sonst tunlichst gemiedenen Zahnarzt wird ein "schneidiger" Besuch  abgestattet. Wer keine Krawatte trug, dem wurden entweder die Schnürsenkel oder die Haare gekürzt. So erging es einem Gemeindebeamten, dessen Namen ich nicht nennen darf :-)
 

Am nächsten Tag heißt es dann:
 
 

Vorsicht, die Hexen sind los!!!

 



Diese Tradition wird heuer zum 31. Mal durchgeführt und gilt als "weibliche Antwort" auf den Fischzug am Aschermittwoch, von dem die Frauen bekanntlich ausgeschlossen sind. Die "teuflischen Weiber" beehren allerdings nicht nur die Wirtshäuser, sondern auch Banken und Arztpraxen. Mitmachen kann jeder, der als Hexe verkleidet und trinkfest ist, denn an jeder der 13 Stationen gibt es hochprozentige Sachen um die Stimme zu ölen. Männer sind außer dem Musikanten Meier Sepp und dem Bauer Ferstl in der lustigen Runde nicht erlaubt. Wehe denen, die sich trotzdem einschleichen oder auf der Männerjagd der Hexen erwischt werden, denen geht es dann an den Kragen, oder mit dem Besen in empfindliche Teile.

Pünktlich um 13 Uhr sammeln sich die Hexen in der unteren "Langbruck" um die Oberhexe Marlene Stadlmann. Ein paar Mal mit Geheul um den Markt gefahren und bereits von vielen menschlichen Gebrechen mit "Schluckimpfung" kuriert, werden die Hexen am Marktplatz vom Wagen gelassen. Von hier aus überfallen sie alles, was ihnen zwischen die Finger kommt. Schöpferische Pausen für den nächsten Schabernack werden dann in den Wirtshäusern, Geschäften, Banken und Arztpraxen eingelegt. Dass es dabei, nach reichlich geistiger Nahrung mit hochprozentigem Lebenselexier, zu manchem Zwischenfall kommt, müssen sich die betroffenen Männer selbst zuschreiben, denn dann haben sie nicht schnell genug Reißaus genommen. "Ein Ritt auf dem Hexenbesen ist halt nun mal nichts für einen Männerhintern", so die Oberhexe Marlene Stadlmann. Richtig gefährlich wird`s, wenn jemand versucht, ihnen den Besen zu klauen oder zu verstecken. Gnadenlos wird ein solcher mit vereinten Besen "durchgewalkt".

Mit wem es die Hexen gut meinen, dem verkaufen sie einen Hexenorden in Form eines Wienerl mit Breze oder eines Küchl aus der Hexenküche, um ihre Kasse "aufzutanken".

Am späten Abend geht es dann noch einmal richtig zur Sache, wenn am Hammerplatz, dort wo im Sommer immer der Kirchweihbaum steht, zum Zeichen des Winteraustriebes eine große Strohhexe an einem eigens aufgestellten Galgen hängend unter großem Wehklagen und Geheul verbrannt wird. Bei diesem Höhepunkt ist manche Hexe dann schon ziemlich blass unter ihrer langen Nase. Jaja, das Schnapsln halt!

(Schmidt Kerstin im Jan. 1999)

siehe auch Bericht vom Unsinnnigen Donnerstag 07.02.2002

 

 

Der Unsinnige Donnerstag
Aus den Morgenstunden des 07.02.2002
Der Gang zum Rathaus

Hat wohl der Tänzer gestern was verdorbenes gegessen??

Der Eingang:

Und das sind die "Täterinnen":