Amberger Nachrichten vom 11.03.2004)
Wäre das Ausscheiden der Schwandorfer
Ortsteile der Exodus für den Wasserzweckverband?
In Schmidmühen ist der Zug für die Übernahme der Aufbereitungsanlage in Emhof abgefahren. „Das werden die Bürger draußen nicht verstehen“
Keine
Entscheidung über Austritt!
„Wir
wollen wir ganz offen und ohne Spekulation mit der Überlegung eines Ausstieges
aus dem Zweckverband umgehen“, meinte dazu der Schwandorfer
Oberbürgermeister Helmut Hey zur Ausstiegsdebatte seiner Ortsteile aus dem
Wasserzweckverband. Die Sache hatten Bürger aus den Schwandorfer
Ortsteilen ins Rollen gebracht, die vom Zweckverband der Vils- Naab Gruppe mit
Wasser versorgt werden. Sie waren jetzt beim Schwandorfer
OB Hey wegen eines Anschlusses an das Schwandorfer
Netz vorstellig geworden. Die schwierige geografische Lage und die Frage der
Wirtschaftlichkeit des Zweckverbandes seien jetzt die Überlegungen zu einem
Ausscheren aus dem Verbund. Er gab aber auch im gleichem
Atemzug zu, bei keiner Lösungsfindung weiter treu zum Wasserzweckverband zu
stehen.
Bürgermeister
Heinz Karg aus Burglengenfeld und sein Kollege Gotthard Färber aus Rieden
möchten erst Zahlen sehen, bevor sie in die Wasserdiskussion überhaupt
einsteigen wollen. Die Verbandsräte Albin Koller aus Emhof und Josef Pritschet aus Dietldorf sprachen von einem falschen
Diskussionszeitpunkt, denn ihrer Meinung hätte man schon vor zehn Jahren vor
Beginn der Sanierung der Wasseraufbereitungsanlage und dem Brunnenneubau
sprechen müssen. Jetzt sind knapp zwei Millionen Euro investiert, man müsse im
Zweckverband bleiben. „Die Anlage ist auf den neuesten Stand und die Bürger
werden dies nicht verstehen“, gaben sie zu bedenken.
Auch
der Teublitzer Bürgermeister Fink sprach von
einer ganz schönen Investition, die auf die StadtTeublitz
bei einer Auflösung des Zweckverbandes zukäme. Ganz abzusehen von der
Berechnung neuer Herstellungsbeiträge für die Wasserabnehmer im gesamten
Versorgungsbereich. Weder Burglengenfeld, Teublitz,
Schmidmühlen, Rieden und Kallmünz haben sich mit dieser Angelegenheit bisher
auseinandergesetzt, war von den Vertretern zu
hören.
Zweckverbandsvorsitzender
und Bürgermeister Peter Braun führte an, dass man in Schmidmühlen für die
eigene Wasserversorgung entschieden habe. Überrascht zeigte er sich vom
Ansinnen aus der Schwandorfer Ecke, dass
Schmidmühlen die bestehende Aufbereitungsanlage bei Emhof übernehmen könne.
Die nächsten 10 Jahre müssen wir Schulden abbauen. Dies sei jetzt das Fazit der Überlegungen, führte der Zweckverbandsvorsitzende Peter Braun ins Gespräch. Nicht durchgeführte Gebührenerhöhungen und Umlageeinhebungen haben letztendlich den Zweckverband in diese Finanzmisere geführt. Sollten die Schwandorfer Ortsteile ausscheren, dann wäre der Verband aus jetziger Sicht zum Überleben zu klein und personelle Veränderungen unabwendbar.