Arbeitskreis
„offizielle Veranstaltungen“ tagte (22.10.2009)
von Josef Popp
Das Jubiläumsjahr des Marktes Schmidmühlen rückt immer näher.
Viel Arbeit wurde schon erledigt, vieles gibt es noch zu tun.
Ein breites Aufgabengebiet hat der Arbeitskreis „offizielle
Veranstaltungen“ für die 1000 – Jahr - Feier abzudecken. Dieser
Arbeitskreis wird von 3. Bürgermeister Albin Koller geleitet. Ihm gehören
durchwegs Vereinsvertreter an. Wie bereits alle anderen Arbeitskreise des
Marktes wurden auch hier schon die meisten Hausaufgaben erledigt.
Dieser AK zeichnet insbesondere für die Organisation und vor
allem die Koordination der Auftakt- und Schlussveranstaltung, das öffentliche
Gelöbnis von Bundeswehrrekruten, einer Gedenkveranstaltung für verstorbene KZ
– Häftlinge, den Florianstag der Feuerwehr, das
Festwochenende, die geschichtliche Vortragsreihe mit den Themen Vorgeschichte,
Eisenhammer oder Hopfenanbau und die Geschichte des Bahnhofs bzw. der Eisenbahn
im Vilstal und der Jubiläumssitzweil der Münchner
Landsmannschaft im Hofbräuhaus verantwortlich. Alle Bereiche sind bereits
bestens vorbereitet, beziehungsweise die Organisation der einzelnen Veranstaltungen
ist im Laufen.
Dies war das Resümee der letzten Sitzung. Auftakt zum
Jubiläumsjahr wird am 15.1. 2010 mit einem Neujahrsempfang in der Turnhalle der
Volksschule sein. Musikalische Beiträge werden die Reden von Bürgermeister
Peter Braun, Landrat Richard Reisinger und von
Festredner Bezirkstagspräsident Löffler umrahmen. Ein echter Höhepunkt und
feiner Abschluss wird sicher der Auftritt der Münchner Moriskentänzer
sein.
Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Den Schlusspunkt setzt
eine Festveranstaltung am 10. Dezember, bei dem auch die Ehrungen verdienter
Bürger vorgenommen werden. Die Vorträge zur Heimatgeschichte werden von Januar
bis März stattfinden. Den Florianstag mit dem 140
jährigen Vereinsjubiläum feiert die FFW Schmidmühlen am 1. und 2. Mai. Am
Ostermontag gedenkt der Markt und die Pfarrei mit einem Gottesdienst (9.30 Uhr
Pfarrkirche) und einer Gedenkveranstaltung im Friedhof den Opfern des NS
– Regimes. Bei einem Marsch von KZ – Häftlingen kamen auch einige
dieser Menschen in Schmidmühlen ums Leben.
Mit einem öffentlichen Gelöbnis von Bundeswehrrekruten am
17.6. setzt der
Der Hauptfesttag wird dann am Sonntag, 27.6. sein mit einem
Festgottesdienst (9.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Ägidus) und einem Festzug
durch das Zentrum Schmidmühlens sein. Am 14. November
gestalten der Markt, Vereine und Gruppen den Jubiläumssitzweil
der oberpfälzer Landsmannschaften. Dieses Jubiläum
findet traditionell am zweiten Novembersonntag im Münchner Hofbräuhaus statt.
Es werden um die 800 Gäste erwartet. Nach einem sicher abwechslungsreichen und
arbeitsreichen Jubiläumsjahr wird man dieses am 10. Dezember mit einem
offiziellen Abschluss und der Ehrung verdienter Bürger abschließen.
Wissenswertes
Rund 1000 Jahre ist es her, dass Schmidmühlen als smidimulni in einer Schenkungsurkunde auftaucht. Im
Rückblick geht die Besiedelung Schmidmühlens
natürlich schon weiter zurück. Schon aus der Zeit vor 8000 Jahren lassen sich
erste Fundstücke datieren. Der Keltenwall am Kreuzberg ist ein weiteres
sicherer Beweis dafür, dass bereits vor Christi Geburt das Gebiet um die
Mündung der Lauterach in die Vils besiedelt war. Die
Festlegung des Jahres der ersten urkundlichen Nennung war gar nicht so einfach.
Voran gegangen sind nochmals Recherchen, denn das exakte Jahr lässt sich nicht festlegen,
aber der Zeitraum: 1010 bis 1028. Der Abt ließ die Schenkung in das
Traditionsbuch des Klosters einschreiben. In dieses Buch wurde zwar leider
nicht das Datum der Schenkung eingetragen, wohl aber, dass diese Schenkung
während der Regierungszeit des Abtes Richboldus
geschah, dessen Amtszeit von 1010 bis 1028 dauerte.
Die letzten Kriegswochen begannen mit dem 3. (4.) April, als
1100 bis auf die Knochen abgemagerten KZ – Häftlinge nach Schmidmühlen
kamen und hier lagerten. Alle Häftlinge hatten kahlgeschorene
Köpfe, gestreifte Anzüge und Holzschuhe an den Füßen. Unter SS –
Bewachung mit Hunden mit Hunden kamen sie wie Geisterzüge in Viererreihen. Ein
Großteil der Häftlinge zog am nächsten Tag weiter, einige kamen ums Leben und
ein kleiner Teil blieb in Schmidmühlen bis die Amerikaner kamen.
1870 gründen 15 Bürger im Gasthaus „Regensburger
Hof“ die Feuerwehr Schmidmühlen. Diese Vereinsgründer entstammen alle dem
Turnverein. Neben dem Übungsbetrieb gehörten Theaterabende oder Christbaumversteigerungen
zum Vereinsprogramm. Mit den Einnahmen sollte die Ausrüstung finanziert
werden. 1914 / 1918 erlebte die Wehr
eine schwierige Zeit: Dreiviertel der Männer wurden zum Kriegsdienst
eingezogen. 1921 erhielt die Wehr eine neue Feuerwehrspritze und 50 Meter
Schlauch. Heute leisten über 30 Männer und Frauen ihren aktiven Dienst bei der
FFW Schmidmühlen und sind mit zwei Fahrzeugen bestens ausgerüstet.
Ein einhundertjähriges Jubiläum kann im kommenden Jahr auch
der Bahnhof Schmidmühlen feiern. Am 18. Dezember 1910 wurde die Bahnlinie von
Ensdorf nach Schmidmühlen offiziell in Betrieb genommen. Lange Verhandlungen
gingen voraus, bis endlich die erste Dampflok in Schmidmühlen einfuhr. Bis zum
1. Juli 1966 wurden auf der Bahnlinie
durch das Vilstal Personen befördert. Am 30.5. 1976 wurde auch der Transport
von Expressgut eingestellt. 1987 kaufte der