Planungen Arbeitskreis Heimat u. Kultur (07.08.2009)

 

von Josef Popp

 

Pünktlich zur Sommerpause wurden nochmals bei verschiedenen Arbeitskreissitzungen die Vorbereitungen zur 1000 – Jahr – Feier intensiviert. Dabei tagten die Ausschüsse „Heimat und Kultur“ und der Arbeitskreis „Festzug“ zusammen mit den Vereinsvertretern. Drei Eckpunkte wurden beim AK „Heimat und Kultur“ festgelegt.

So übernimmt der Heimat- und Kulturverein die Initiative für ein Marionettentheater. Dies wurde nun schon in Arbeit genommen und nimmt – auch vom Konzept her – konkrete Formen an. So ist daran gedacht, im Zuge eines Kulturprogramms 2010 an verschiedenen Orten im Freien mit Marionetten Heimatgeschichte nachzuspielen. Eine feste Bleibe soll das Marionettentheater im ständigen Kulturprogramm der Gemeinde behalten.

Ein musikalischer Leckerbissen – auch in Kooperation mit dem Heimat- und Kulturverein – ist im Juli geplant. Simon Meier hat ein Stück zur „Vilsschifffahrt“ komponiert und wird dieses im Juli zur Aufführung bringen.

Auch die Maurer und Zimmerer beteiligen sich mit einem bemerkenswerten und tollen Beitrag an der Gestaltung der 1000 – Jahr – Feier. Sie bauen eines der letzten Befestigungstore nach. Schmidmühlen hatte als Markt die Möglichkeit sich eine Befestigungsanlage zu bauen. Eines der letzten Tore – hier existiert auch noch ein Foto – war das untere Mühltor. Es stand auf der Höhe des Eichenseer – Turner – Kreitmeieranwesens an der Hauptstraße. Der Hausname „Turner“ lässt sich mit Sicherheit mit einer Tätigkeit als Torwächter (Turner – Tor) zurückführen. Das eigentliche Tor wurde 1889 abgebrochen. 2. Vorsitzender Hans Fischer sagte zu, dass der Maurer und Zimmerer Verein dieses alte Tor nachbauen wird. Er legte hierzu bereits eine Skizze zu. Die Firma Zimmerei Fischer wird den Verein hierbei nach Kräften unterstützen. Zu einer Verkehrsbehinderung wird es im Übrigen hier nicht kommen.

Die Vorbereitung zum Festzug hat auch schon begonnen, auch wenn man hier noch am Anfang steht. Über Ideen und Möglichkeiten informierte 2. Bürgermeister Josef Popp. Man sieht von einem reinen historischen Festzug ab und gestaltet einen bunten Umzug nach dem Motto „Markt – Land – Fluss“. Kommandant Ehrnsberger stellte den AK – Mitgliedern verschiedene Varianten des Festzuges zur Diskussion vor. Über den genauen Verlauf und das Park- und Sicherheitskonzept“ wird dann im Herbst noch entschieden.

 

 

Die Befestigung Schmidmühlens

Schmidmühlen war Kreuzungspunkt wichtiger Handelsstraßen, die zum Teil schon in frühgeschichtlicher Zeit bestanden. Schmidmühlen war Ladestätte und Stapelplatz für die Vilsschifffahrt. Schmidmühlen wurde im 15. Jahrhundert befestigt. Da sich der Markt auf einer Insel der Lauterach befindet, war eine Bebauung auf einfachste möglich. Es brauchten nur die Zugangsstraßen durch Tore und Torhäuser gesperrt werden.

Nach dem Schlussstein mit der Jahreszahl 1424 dürfte das obere Tor schon damals gestanden haben. Das Hammertor wird in einem Vertrag von 1427 zwischen dem Hammermeister Johann Perndell zu Schmidmühlen und der Bürgerschaft erwähnt. Von den sechs Schmidmühlener Befestigungstoren wurden vier abgebrochen: 1816 das Hammertor, 1861 das Obere Mühltor, welches den Zugang vom Brunnlett her schützte und 1889 das untere Mühltor. Das obere Torhaus (Lauterachtor zum Friedhof) wurde 1945 durch amerikanische Panzer beschädigt und nach Ende des 2. Weltkriegs wieder notdürftig instandgesetzt.

Im Jahre 1952 brachen dann die Amerikaner mit dem Einverständnis des Gemeinderates das „obere Tor“ ganz ab, weil es den zunehmenden Verkehr zum Truppenübungsplatz Hohenfels nicht gewachsen war. Das letzte Tor befindet sich noch im Hammer und gibt dem Hammerviertel einen besonderen Charme. Je nach Blickrichtung eröffnet sich interessante und augenfällige „Gesichtspunkte“: