Bernhard Hübl übergibt
Drehbuch Erasmus Grasser (01.08.2009)
von Josef Popp
„Ein Markt identifiziert sich mit seinem großen und
berühmten Sohn. Das nimmt aber auch alle Bürger in die Pflicht, tatkräftig
mitzuhelfen.“
Bernhard Hübl, Autor und Regisseur des geplanten Erasmus
Grasser Festspiels
Langsam aber sicher wird es ernst mit dem geplanten Erasmus
Grasser Festspiel. Nachdem der Marktrat in den vergangenen Monaten grünes Licht
für das Konzept eines Festspiels gegeben hat und mit Bernhard Hübl einen
kompetenten und erfahrenen Regisseur verpflichten konnte, konnte nun der
nächste Schritt vollzogen werden. Nach monatelanger Arbeit hat Bernhard Hübl
quasi die Geschichte und das „Drehbuch“ fertig gestellt.
Am Marktfest konnte er in Beisein von Landrat Richard
Reisinger das fertige Werk vorstellen und dem Bürgermeister die erste gebundene
Ausgabe des Drehbuchs übergeben. Bürgermeister Braun stellte kurz Bernhard Hübl
vor. Der Autor und Regisseur Bernhard Hübl, (geboren am 7.5.1956 in Kallmünz)
ist in unserer Region seit 1983 mit der Theaterarbeit beschäftigt. Nach
Schauspieltätigkeiten in Kallmünz und bei den Schlossspielen Neumarkt bildete
es sich zum Spielleiter und Regisseur weiter. Seit 1989 ist er Regisseur in
Kallmünz, Zeitlarn, Burglengenfeld und Rötz. Die Stückepalette reicht von
Märcheninszenierungen, klassischen Stücken, Musicals und Kabarett bis zu
historischen Festspielen. Selbstverfasste Stücke wurden bereits öfters
erfolgreich aufgeführt. Mit drei bis fünf Inszenierungen jährlich, vor allem an
verschiedenen Bühnen, konnte Bernhard Hübl in den letzten 26 Jahre reichlich
Erfahrung in der Theaterarbeit sammeln. Dies so hoffen die Schmidmühlener wird
eine Erfolgsgarantie für das geplante Festspiel werden. Bernhard Hübl selbst
lobte den Gestaltungswillen der Schmidmühlener Bürgerschaft: „Ein Markt
identifiziert sich mit seinem großen und berühmten Sohn. das nimmt aber auch
alle Bürger in die Pflicht, tatkräftig mitzuhelfen.“ Jeder, so Hübl, hat
die Möglichkeit, sich in das Festspiel mit einzubringen. Bürgermeister Peter
Braun dankte unter dem Applaus aller anwesenden Bürger für die geleistete
Vorarbeit. Landrat Richard Reisinger gratulierte zu diesem Vorhaben. Er zeigte
sich sicher, dass die Schmidmühlener dieses Vorhaben auch bewerkstelligen
werden. Dies vorzubereiten wird nun Aufgabe des Kulturausschusses des Marktes
Schmidmühlen sein. Nachdem nun das Drehbuch mit dem Schauspielerbedarf fertig
vorliegt, gilt es bei einem „Casting“ die Schauspieltruppe zusammen
zu stellen. Neben dem „Ereignis“ eines Festspiels trägt dieses
Projekt – so es denn gelingt – sicher zum Zusammenwachsen des Ortes
bei.
Erasmus Grasser
Die Geburt des berühmtesten Sohnes des Marktes Erasmus
Grasser fällt in das Mittelalter, die frühe Blütezeit des Marktes Schmidmühlen.
Er dürfte wohl um 1450 geboren sein. Zum Leidwesen der Schmidmühlener zog es
den jungen Künstler schon bald nach München, wo er als „Meister“ bald Kunstgeschichte schrieb. Grasser kam
etwa um 1472 nach Abschluss seiner Wanderjahre nach München. Zunächst wehrte
sich die Zunft der Maler, Schnitzer, Seidennäher und Glaser gegen die Aufnahme,
Grasser sei ein „unfridlicher, verworner und arcklistiger Knecht“ argumentierten
sie. Um 1477 heiratete er Dorothea Kaltenprunner. Bereits 1480 wurde er wohl
auch dank seiner großen Meisterschaft einstimmig zum Vorsteher der Malerzunft
gewählt. Dieser Zunft gehörten auch die Schnitzer an. Während seiner
Schaffensdauer bewies er nicht nur großes bildhauerisches Können, sondern auch
technisches Geschick. So war Grasser auch Sachverständiger für Wasserbau der
Stadt München. Im Jahr 1507 erhielt er von Herzog Albrecht IV den Auftrag zur
Bauleitung bei der Sanierung der Salinen von Bad Reichenhall. Als er im
Frühjahr 1518 starb, war er der reichste Bürger der Stadt München. Er gilt als
der größte und wichtigste spätgotische Bildhauer im bayerischen Raum.